Historie - Der BarbaraHof - Entspannt Einkaufen im Veedel

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Eine kleine Historie des BarbaraHofs in Köln-Riehl

Schon zu Anfang ein modernes Konzept

Im Jahr 1893 wurde auf dem benachbarten Gelände (heute Bundesverwaltungsamt) an der Amsterdamer Straße 132 mit dem Bau der Feldartilleriekaserne (im Volksmund Barbarakaserne) auf 54.000m² begonnen. Diese wurde in zwei Jahren Bauzeit errichtet und am 18. September 1895 von dem III. Regiment Nr. 23 bezogen. Am 1. Oktober 1899 ging die Kaserne an das Feldartillerie-Regiment Nr. 59 über.
In diesem Jahr wurde auch mit dem Bau der Fischer-Kaserne begonnen, denn die II. Abteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 59 sollte von Koblenz nach Köln Riehl (1888 in der 1. Erweiterung eingemeindet) verlegt werden. Hierzu bedurfte es einer zweiten benachbarten Kaserne (die beiden Gelände waren verbunden), denn das Platzangebot der der Barbara-Kaserne war zu gering, um beide Abteilungen zu beherbergen. Für die zweite Kaserne wurde das Gelände mit der Anschrift Barbarastraße 1 erschlossen. Der Name Barbarastraße ist nicht zufällig gewählt, denn Barbara war die Schutzheilige der Artillerie.
Der Bau wurde jedoch auf eine, für die damalige Zeit, revolutionäre Art und Weise finanziert. Denn der Militärfiskus war, kurz vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, dazu übergegangen Kasernen durch private Unternehmer errichten zu lassen und diese anzumieten. Diese frühe Form des Public Private Partnership bedurfte des gegenseitigen Vertrauens und der Versicherung seitens des Militärs, dass der befristete Mietvertrag nach Ablauf stets verlängert würde, solange Bedarf bestünde, bevor neue Kasernen erbaut würden. Als geeigneter Partner wurde der Kölner Kaufmann Johann Fischer gefunden, mit dem ein Vertrag über die Errichtung einer Kaserne geeigneter Größe inklusive Stallungen und Reitbahn geschlossen wurde.
Der Bau begann im Jahr 1899 und wurde im Herbst 1901 abgeschlossen. Der Grundpreis des Geländes betrug 198.386,33 Mark und die Baukosten beliefen sich auf 1.204.483,43 Mark. Das Grundstück hatte eine Größe von 31.958 m². Die jährliche Miete betrug 4% vom Grunderwerbspreis und 6% der Baukosten, also 80.204,49 Mark.

Kriegsfolgen und neues Nutzungskonzept

Die im Herbst 1901 bezogene Kaserne war bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs von der vorgesehenen Einheit belegt. Diese rückte zu Kriegsbeginn aus und die Kaserne wurde nach dem Krieg nicht wieder von ihr belegt. Sie wurde nach dem Einzug ins Rheinland von den britischen Streitkräften im Jahr 1919 in Beschlag genommen.
Später (leider existiert keine exakte Jahresangabe, aber vermutlich nach dem Abzug der Briten im Jahr 1926) wurden die heute zum Teil noch erhaltenen Ställe und Lagergebäude des Geländes von dem Wohlfahrtsamt der Stadt Köln als Lagerraum benutzt, um dort Gegenstände zu lagern, die an Bedürftige ausgegeben wurden. (Leiterin des Wohlfahrtsamts war Hertha Kraus, nach der eine Straße in Riehl benannt wurde. Sie gründete auch die Riehler Heimstätten, heute SBK, auf einem weiteren Kasernengelände in Riehl.) Die mehrstöckigen Mannschaftsgebäude, ebenfalls zum Teil erhalten, dienten als Wohnraum für "asoziale" Familien (der Ausdruck "asozial" stammt aus dem Zander und war damals gebräuchlich und nicht so abwertend belegt wie heute). Die angeschlossene Barbarakaserne wurde ebenfalls zur Unterbringung sozial schwacher Familien genutzt und die staatliche Polizei zog in ein Gebäude ein.

Hohe Persistenz des Gebäudebestands

Im Gegensatz zur Fischer-Kaserne, und auch den Riehler Heimstätten, sind heute keine Bauten der Barbarakaserne mehr erhalten. Auf dem heutigen Gewerbegebiet in Riehl stehen noch ca. die Hälfte der Gebäude aus der Zeit der Fischerkaserne. Da diese Gebäude seit deutlich über 100 Jahren stehen, davon aber weniger als ein Viertel der Zeit militärisch genutzt wurden, also zu dem Zweck ihrer Errichtung, ist von einer sehr hohen Persistenz zu sprechen.

Chronologie

1893
Auf dem Gelände, wo heute das Bundesverwaltungsamt steht, wird eine Feldartilleriekaserne, im Volksmund "Barbarakaserne" genannt, errichtet.

1899
Die Fischer-Kaserne wird auf dem heutigen Gelände des BarbraHofs für die II. Abteilung des Feldartillerie-Regiments Nr.59 gebaut.

1901
Das Feldartillerie-Regiment Nr.59 bezieht die Kaserne, wo es bis zum Beginn des 1. Weltkrieges bleibt

1919
Die Kaserne wird von den britischen Streitkräften, die ins Rheinland einmarschieren in Beschlag genommen.

um 1926
Nach dem Abzug der Briten dienen Teile der Kaserne dem Wohlfahrtsamt der Stadt Köln als Lagerräume, in der Barbarakaserne werden sozial schwache Familien untergebracht.

2004
Der Gewerbehof Barbarastrasse - inzwischen Standort für Handel, Gewerbe und Dienstleister - ist in der modernen Zeit angekommen: Er bekommt eine erste eigene Internetseite und ein Logo.


2014
Das Gelände erhält einen neuen Namen: Der BarbaraHof hat sich zum breit gefächerten Misch-Areal aus Einkaufsmöglichkeiten, gewerblichen Unternehmen und Dienstleistern, sowie privaten Mietern entwickelt. Der neue, frische Auftritt wird behutsam und schrittweise eingeführt - wozu auch die Neugestaltung der Website und ein überarbeitetes Logo gehören.


Von den Originalgebäuden der Fischerkaserne stehen auf dem BarbaraHof noch etwa 50% (von der Barbarakaserne nebenan sind keine Bauten mehr erhalten). Das Gelände wird heute von den Erben M. Fischer betreut, einer Erbengemeinschaft - heute vertreten durch Florian Padberg, einen Ururenkel von Johann Fischer - deren Mitglieder inzwischen bis in die 5. Generation reichen.

 
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